Hier habe ich zusammengefasst, was ich aus dem Buch „Die Römische Armee“ von Yann Le Bohec gelernt habe.
Die römische Armee (der Kaiserzeit, also 1. bis 3. Jahrhundert) war aufgeteilt in Legionen (Infanterie, Kavallerie, Artillerie), Hilfstruppen (Kohorten(Infanterie) und Alen(Kavallerie)) und der Marine. Die Legionen waren aufgeteilt in Zenturien (Infanterie) bzw. Dekurien (Kavallerie), wobei eine Zenturie ca. 80 Mann umfasste.
Disziplin (lat. Disciplina) war sehr wichtig, ebenso regelmäßiges Training (Exerzieren). Nicht nur im Kampf musste jeder wissen, was zu tun ist. So wurde beim Marsch jeden Abend ein temporäres Lager errichtet, dass konnte nur funktionieren, wenn ein reibungsloser Ablauf einstudiert war. Es gab viele Spezialisten. Die Rekrutierung erfolgte nach Qualität, nicht nach Quantität. Es wurden im ganzen Reich insgesamt ca. 10.000 Mann pro Jahr für die Legionen rekrutiert. Die Gesamtstärke der römischen Armee stieg von ca. 160.000 Mann 37 v.Chr. bis ca. 400.000 Mann im 3. Jahrhundert an.
Die Armee war vor allem in einer Zone der Außengrenze, dem „limes“, stationiert. Sie verteidigte mehr als dass sie angriff. Diese Zone wurde z.T. mit Wällen und Lagern befestigt. In Rom war ebenfalls eine Legion (die Prätorianer) stationiert.
Freie Männer kamen zu den Hilfstruppen, römische Bürger zu den Legionen. Sklaven durften keine Soldaten werden. Je geringer der Rang, desto länger mussten die Männer dienen, bis zu 25 Jahren. Offiziere waren meist Adlige. Die erste Funktion der Soldaten war die Sicherung der Außengrenzen, die zweite die Wahrnehmung von Polizeifunktionen.
Diese Merkmale galten vor allem für das 1. und 2. Jahrhundert. Im 3. Jahrhundert, das Römische Reich wurde aus dem Iran und Germanien bedroht, wandelten sich die Zustände: die Armee zog sich von den Grenzen ins Hinterland zurück, die Qualität bei der Rekrutierung wurde durch Quantität ersetzt und die Offiziere kamen aus niederen Schichten.