Mein erstes Buch des Schriftstellers. Inhaltsangabe des Verlags:
Paulo Coelho erzählt in einfacher, moderner Sprache die Geschichte des Propheten Elia, die wir alle kennen, ›so wie wir sie nicht kennen‹: Sein neuer Roman ›Der Fünfte Berg‹ versetzt uns zurück ins Jahr 870 v. Chr., als Gott Elia befahl, Israel zu verlassen und ins Exil zu gehen. Ausgehend von einer kurzen Bibelstelle erzählt Paulo Coelho die Geschichte des jungen Rebellen und Propheten wider Willen.
Coelho schreibt in einfachen Worten und Sätzen. Ich weiß nicht, ob er auch sonst so schreibt oder ob er den Stil gewählt hat, weil er eine Geschichte aus dem alten Testament weiter erzählt und ungefähr dessen Stil wählt (wenn auch in moderner Sprache).
Obwohl man auch als Atheist einiges aus diesem Buch ziehen kann, ist es für mich ein religiöses Buch. Elias Leben in der Fremde, unter Feinden gar, seine neue Liebe zu einer Frau und die Ungewissheit, was seine Bestimmung ist und ob er das Leben selbst in die Hand nehmen sollte, lassen sich auch ohne religiösen Hintergrund nachvollziehen.
Spoiler
Die Hauptaussage im Buch ist m.E.: mit Gott kämpfen, d.h. bewusst aus den Möglichkeiten (die Gott einem bietet) seinen Lebensweg wählen und damit seinem Leben einen Sinn geben. Die entscheidende Stelle im Buch beginnt mit der Erzählung der Geschichte vom Kampf Jakobs mit dem Engel: Jakob behauptet sich und Gott segnet ihn auf den Namen Israel.
Manchmal ist es notwendig, mit Gott zu kämpfen. Alle Menschen mussten irgendwann in ihrem Leben ein Unglück durchmachen. […] In diesem Augenblick forderte Gott sie heraus, sich ihm zu stellen und ihm seine Frage zu beantworten: „Warum klammerst Du Dich so sehr an ein kurzes Leben voller Leiden? Welchen Sinn hat Dein Kampf?“
[…]
Vom Himmel lächelt der Herr zufrieden – weil es genau dies war, was Er wollte. Er wollte nämlich, dass jeder die Verantwortung für sein Leben in die eigenen Hände nahm. Schließlich war dies ja die größte Gabe, die er Seinen Kindern gegeben hatte: Die Fähigkeit, selbst zu wählen und selbst zu bestimmen. (S. 189f)
Elias hat lange gebraucht, die zu begreifen.
Apropos „Jakob und der Engel“.