„Children are accustomed to a continual stream of criticisms and praise, but adults can go weeks without a compliment while enduring criticism both at work and at home. Adults are starved for a kind word. When you understand the power of honest praise (as opposed to bullshitting, flattery, and sucking up), you realize that withholding it borders on immoral. If you see something that impresses you, a decent respect to humanity insists you voice your praise.“ – Scott Adams

So true.

via „How to Fail at Almost Everything and Still Win Big“ von Shane Parrish

„Reboot“, also der Neustart eines Computers, „tut gut“ – diesen Spruch habe ich irgendwann mal aufgeschnappt. Zugrunde liegt die Beobachtung, dass ein sich „seltsam“ verhaltetenes Computersystem sich nach einem Neustart meist wieder „normal“ verhält.

Mit der fortschreitenden Computerisierung hilft dieser Trick auch in anderen Bereichen. Zum Beispiel Automobil: mein Auto gibt beim Start keinen Mucks von sich. Auch nicht beim zweiten und dritten Versuch. Also Zündung aus, Schlüssel raus, wieder rein und schon geht’s wieder. Das Abziehen des Zündschlüssel scheint die Elektronik herunterzufahren. Alternativ kann man auch mal kurz den Minus-Pol der Baterie abklemmen.

Letztens hat ein SAT-Receiver nicht mehr funktioniert. In den Laden gebracht funktionierte er wieder. Der Verkäufer: das Gerät war vom Stromkreis getrennt und funktioniert nun wieder. Aha, also auch hier „Reboot tut gut“.

Daher: bei der Fehlerbehebung auch mal versuchen, das System vom Strom zu trennen. Möglicherweise funktioniert es dann wieder. Denn: „Reboot tut gut“.

„Learning how to think really means learning how to exercise some control over how and what you think. It means being conscious and aware enough to choose what you pay attention to and to choose how you construct meaning from experience. Because if you cannot exercise this kind of choice in adult life, you will be totally hosed.“

— David Foster Wallace, Autor

Die gesamte Rede, aus der dieses Zitat stammt, ist sehr lesenswert.

Der Roman erzählt die Episode aus Homers Odyssee neu, in der Odysseus gegen Ende seiner Irrfahrt bei der Nymphe Kalypso lebt. Odysseus, Held der Griechen im Trojanischen Krieg, wurde als Schiffbrüchiger halb tot, halb lebendig an den Strand von Ogygia gespült. Kalypso, die schönste aller Nymphen, fand ihn, pflegte ihn, liebte ihn. Und die unsterbliche Nymphe kann unsterblich machen, wen sie liebt.

Herbert James Draper: "Calypso's Island", 1897. gemeinfreies Werk
Herbert James Draper: „Calypso’s Island“, 1897. gemeinfreies Werk

Aber will man, als Sterblicher, will man unsterblich werden? Ewig Leben? Unterdessen halten die Götter im Himmel ein Symposium zur Frage der Sterblichkeit ab, denn das ist ein Thema, dass sie, die Unsterblichen, nicht verstehen. Und sie sehen Odysseus als
Studienobjekt an, denn er ist sterblich und kann unsterblich werden, wenn er Kalypsos Angebot annimmt.

Dies ist ein etwas anderer Roman. Köhlmeier übernimmt den antiken Stoff und verpflanzt ihn in unsere Zeit. Wobei das nur die Umgebung, die Kulisse betrifft, denn der Grundkonflikt und die Grundthemen ändern sich nicht. Natürlich schmückt er aus, es ist keine reine Nacherzählung. Und er verweist auf das „Gedicht“, es ist ein Neuerzählung. Obwohl der Roman „Kalypso“ heißt, geht es doch eher um Odysseus. Dem Erzählstil haftet hier und da dieses Antike an, das uns heute fremd vorkommt. Personen werden bei ihrer Einführung – aber gelegentlich auch später – mit Attributen vorgestellt, z.B. (recht wahllos ausgewählt):

Aphrodite, die Liebliche, unter deren Sohlen Anmut und Abenteuer gedeihen, war …

Und diese Wir-Perspektive. Der Autor schreibt als „Wir“, wobei es zumindest den Erzähler meint, z.B.

Zugegeben, wir haben uns nicht an die Reihenfolge der Ereignisse gehalten, wie sie in dem Gedicht festgelegt ist, das uns den überlieferten Stoff in Form brachte.

das hat etwas Lebendiges, wenn der Erzähler über die Erzählung, über die Erzählweise nachdenkt. Wie ja auch die griechischen Sagen überwiegend mündlich, d.h. mit „lebendigem“ Erzähler, weitergegeben wurden.

Wer sich also für griechische Mythologie interessiert oder auch nur für einen etwas „anderen“ Roman, dem sei „Kalypso“ empfohlen.

Tweeps 2 OPML – Find your Twitter contacts‘ personal RSS feeds – by Brett Slatkin

He describes it:

I wrote a utility to get the RSS feeds of all of my Twitter friends.

The background is that I realized I’ve been following a lot of people on Twitter but not necessarily following their blogs. That’s sad, especially considering that I’m still using RSS a lot these days. This tool solves the problem in just a few clicks. The best part is that most feed readers are fine with importing duplicate feeds, so you can periodically run this thing and reimport the list of feeds to stay up-to-date.

Worked for me pretty well.

Jan Böhmermann hat auf Twitter ein bekanntes Foto einer Person während der Ausschreitungen 1992 in Rostock-Lichtenhagen gepostet hat und sich dafür eine Abmahnung durch den Fotografen eingefangen. Eine Zusammenfassung der Ereignisse gibt’s auf netzpolititk.org.

Dies hat mich für das Urheberrecht insbesondere von Fotos sensibilisiert. Jedes Foto ist urheberrechtlich geschützt (im Gegensatz zu Texten). Es war micht durchaus bewußt, für die „Bebilderung“ eines Blogeintrags entsprechend lizensierte Fotos zu verwenden. Aber wenn ich mir für einen Retweet oder das Teilen eines Bildes auch eine Abmahnung einfangen kann, die mit mehreren 1000€ bewehrt ist, na dann lasse ich das in Zukunft lieber ganz. Theoretisch könnte man versuchen herauszufinden, unter welcher Lizenz das Foto veröffentlicht ist und ggf. den Fotografen um Erlaubnis fragen. Aber das ist aufwendig und damit für einen Tweet- oder sonstigen Social Media Post einer Privatperson unrealistisch.

In dieser Richtung habe ich auch bei erwähntem Netzpolitik.org Beitrag in den Kommentaren nachgefragt. Antwort: nichts genaues weiß man nicht, da gibt es keinen Präzidenzfall. Für das reine Retweeten eines Fotos ist anscheinend noch niemand abgemahnt worde, daher: wenn, dann so.

Ich finde das irgendwie unbefriedigend.

Interessant am Rande: das kommerzielle Medium ist ausschlaggebend für die Höhe der Abmahnung, nicht die Reichweite, behauptet ein Kommentator. Also besser auf Diaspora öffentlich „weitersagen“, als im kleinen Kreis auf Twitter retweeten, oder wie?

Update: Hinzu kommt eine aktuelle Änderung des Strafrechts im Zuge der Edathy-Affäre (PDF). Strafbar ist es jetzt,

  1. Fotos von nackten Kindern zu verkaufen
  2. Fotos zu machen oder zu verbreiten, die „die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellt“
  3. Fotos zu verbreiten, die „die geeignet ist, dem Ansehen der abgebildeten Person erheblich zu schaden“

Punkt (2) betrifft z.B. Partybilder von Betrunkenen. Punkt (3) ist recht abstrakt. In jedem Einzelfall ist neu zu entscheiden, ob dem Ansehen der betreffenden Person durch das Foto erheblich (!) geschadet wird.

Ausnahmen sind auch hier etwa Kunst, Berichte zum Zeitgeschehen und Wissenschaft/Forschung/Lehre.

SPON hat einen erläuternden Artikel dazu.