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Ihr eigner Ruf gibt dessen bellende Kunde, (43)
Wenn, wo der Schuld Verschiedenheit sie trennt,
Sie an des Kreises Enden sich begegnen.
Die, deren Wirbel unbebaart ist, waren (46)
Geistlichen Standes, Papst1 und Kardinale,
In denen Geiz sein höchstes Mass erreichet -
Und ich: 0 Meister, unter diesen Schatten (49)
Vernmutlich mehrere, die mir bekannt sind,
Weil sie mit solcher Sünde sich beschmutzten. —
Der Meister aber, sprach: Dein Wahn ist irrig. (52)
Das einsichtslose Leben, das sie führten,
Verdunkelt sie für jegliches Erkennen,
Zum Doppelanprall kommen sie auf ewig. (55)
Geschornen Haupts erstehn noch aus dem Grabe.
Die einen, mit geschlossner Faust die ändern.
Verkehrtes Gehen oder Halten raubte (58)
Den Himmel ihnen, treibt zu diesem Kämpf sie,
Den dir zu schildern ich die Worte spare,
Erkennen kannst du nun den kurzen Wahn (6l)
Der Güter, die dem Glück sind übergeben
Und die zu soviel Streit die Welt entflammen.
Denn alles Gold, das jetzt sich unterm Monde (64)
Befindet oder je befand, vermöchte
Nicht eine dieser Seelen zu befried'gen. —
Drauf sagt' ich: Meister, offenbare mir, (67)
Was jehes Glück ist, dessen du gedachtest,
In dessen Klau'n die Erdengüter sind? -
Und er zu mir: O törichte Geschöpfe, (70)
Wie schwer umnachtet euch Unwissenheit.
Nimm achtsam in dich auf nun meine Lehre!
Er, dessen Wissen alles übersteiget, (73)
Erschuf die Himmel, gab jedwedem Lenker,
So dass in gleichbemessner Lichtverteilung
Ein jeder jeden ändern Teil bestrahlet. (76)
So auch zur allgemeinen Lenkerin
Der Erdengiiter ordnett er Fortuna,
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